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BerichteDiese Hand ist nicht unsichtbar Welchen Platz kann die solidarische Wirtschaft als alternatives Modell zur neoliberalen Wirtschaft einnehmen? Diese Frage wurde zwei Tage lang in Porto Alegre erörtert.
(von Antoine Rouillé d'Orfeuil) Im Zuge eines zweitägigen WSF -Seminars über solidarische Wirtschaft, haben fachbezogene Theoretiker und Praktiker der ganzen Welt sowohl den Ursprung und die ideologische Grundlage der solidarischen Wirtschaft besprochen, als auch die heutige und zukünftige Stelle, die sie als Alternative zum neoliberalen Modell einnehmen kann. Als im 19. Jahrhundert ein vollkommen freier Liberalismus ziemlich schwere soziale Schäden anrichtete, wurde beobachtet, wie sich Solidaritäts-Initiativen im Wirtschaftsbereich vermehrten. Angesichts der hier und da beobachteten menschlichen Misere, haben großmütige und pragmatische Persönlichkeiten wie Saint- Simon, Robert Owen, Charles Frederic und Wilhelm Raiffeisen, andere mögliche Organisationsformen der Wirtschaft erfunden und praktiziert. Während der Krise der 80iger Jahre, haben sich die Sozialpartner ebenfalls immer mehr organisiert, um eine solidarischere Wirtschaft und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Zu diesem Zeitpunkt haben sich verschiedene Konzepte und Erfahrungen entwickelt, wie solidarisches Finanzwesen, verantwortungsbewusst orientierter Konsum und Kapitalanlagen, Fair Trade und Berufsethik. Heute sind sie gut durchdacht und decken, sowohl im Norden als auch im Süden, quasi das ganze Wirtschaftspektrum. Jean Louis Laville meinte, dass die solidarische Wirtschaft den Staat nicht untergraben darf. Die Gesellschaft braucht einerseits einen starken Wohlfahrtsstaat, der die Rückverteilung garantieren kann und andererseits eine solidarische Wirtschaft, die die Nachfrage für neue lokale Dienstleistungen befriedigen und zur Förderung des Allgemeinwohls beitragen kann. Die für die Zukunft der solidarischen Wirtschaft wesentliche Steuerdebatte, und darüber hinaus die schriftlichen Bescheinigungen eines generellen Vorzugsrechts zugunsten solidarischer Lösungen, wurden wiederholt angesprochen, insbesondere von Guy Hascoët, dem französischen Staatssekretär für solidarische Wirtschaft. Schlussendlich scheint es ziemlich schwierig den Marktgesetzen zu entgehen; die Teilnehmer haben erinnert wie wichtig es ist darauf zu achten, dass die solidarische Wirtschaft nicht zum Werkzeug der neoliberalen Macht zur Verdrängung des Sozialstaates wird. Was aus Porto Alegre vor allem heraussticht, ist nicht so sehr die Qualität der Konzepte oder der Reichtum an Initiativen, die auf der ganzen Welt fungieren, sondern viel mehr der Wille ein Netzwerk aufzubauen, das die Partner der solidarischen Wirtschaft und sämtliche Sozialpartner überhaupt zusammenführt, als echte Alternative zum neoliberalen Modell. Es wurde die Frage gestellt, wie die sozialen Bewegungen, die solidarischen Wirtschaftspartner und die Zivilbevölkerung, die sich immer mehr betroffen fühlt, aber noch schlecht die solidarischen Produkte kennt, zusammengeführt werden könnten. Es wurde auch viel über eine wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Norden und dem Süden gesprochen, insbesondere wurde der faire Handel angesprochen, wie auch die Gründung einer "solidarischen Weltbank". Heute wird tatsächlich eine Veränderung der Größenordnung in Betracht gezogen. Und diese Hand ist nicht unsichtbar. (Übersetzerin : Beatrice Byer) |
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Aus www.weltsozialforum.org, gedruckt am: Sa, 20.04.2024
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