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Sozialforum verurteilt Anti-Terror-Krieg

(von Süddeutsche Zeitung

Porto Alegre (AFP/AP/epd) - Das Weltsozialforum in der brasilianischen Stadt Porto Alegre hat den militärischen Anti-Terror-Einsatz der USA scharf verurteilt. Auf ihrer letzten Vollversammlung des diesjährigen Treffens verabschiedeten die Delegierten aus 40 Staaten einstimmig eine entsprechende Resolution. Darin heißt es, eine militärische Eskalation könne dem Terrorismus keinen Einhalt gebieten. Krieg sei kein geeignetes Mittel, um die Probleme der Welt zu lösen. Nach den Terroranschlägen in den USA und dem Krieg in Afghanistan dürfe es keine weiteren "unschuldigen zivilen Opfer" geben.

"Triumph des Profits" Teilnehmer des Weltsozialforums haben die Entwicklung genmanipulierten, patentgeschützten Saatguts als Mittel der Ausbeutung traditioneller Bauern in der Dritten Welt angeklagt. Bauern, die Kredite aufnehmen müssten, würden von ihren Banken oft gezwungen, die neu entwickelten Pflanzen zu benutzen, weil diese ertragreicher und widerstandsfähiger gegen Schädlinge seien. Bauernaktivisten erklärten, die in den neuen Saaten eingebauten Gene bewirkten jedoch, dass die Bauern von der Ernte nichts für die nächste Aussaat aufheben könnten, wie es in den meisten Entwicklungsländern zur landwirtschaftlichen Tradition gehöre. Da die patentierten Pflanzen der Agrarindustrie sich nicht reproduzieren könnten, müssten die Bauern im Folgejahr wieder Saatgut kaufen. Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat festgestellt, dass 1,4 Milliarden Bauern der südlichen Hemisphäre darauf angewiesen sind, Saatkörner auszubringen, die sie aus der Ernte abgezweigt haben. Jean-Pierre Berlan vom französischen Agrikulturellen Forschungsinstitut sagte zu den neu entwickelten Pflanzen: "Es ist der Triumph der Gesetze des Profits über die Naturgesetze."

Auch gegen die Privatisierung von Wasser sprachen sich Teilnehmer des Forums aus. Sie sei eine Bedrohung für Millionen von Menschen. Häufig setze die Weltbank Regierungen von Entwicklungsländern unter Druck, indem sie die Freigabe von Krediten an Projekte zur Wasserprivatisierung koppele. Die prominente indische Staudammgegnerin Medha Patkar wies auf die Zerstörung von Wasserquellen durch übermäßigen Gebrauch in der Agroindustrie sowie den Bau von Wasserstraßen und Staudämmen hin. Weltweit haben nach Angaben der Vereinten Nationen 1,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

 

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