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Berichte

Wir sind so etwas nicht gewohnt!

Das ESF als neue Erfahrung.

<p>Das Gedränge im Konferenzzentrum lässt nach. Es ist 20.30 Uhr, die letzten Abendveranstaltungen sind beendet. Auch das Pressezentrum schließt.</p>

<p>Wer jetzt noch online berichten will, muss entweder zum attac-Medienzentrum fahren oder sich in die Altstadt in eines der zahlreichen Internet-Cafés begeben. Kein Problem, sollte man meinen, schließen die meisten doch erst spät in der Nacht. In diesen Tagen aber trifft man im Schaufenster auf Zettel, die ihre Kundschaft mit knappen Worten vorsorglich auf einen außerplanmäßig frühen Ladenschluss hinweisen.</p>

<p>Um 21 Uhr dann die Entdeckung: Ein offenes Internet-Café! Als um 24 Uhr schließlich auch dieses Lokal schließt, fragt mich das sehr freundliche Bedienungspersonal, ob ich Teilnehmer des ESF sei. Ich bejahe und frage zurück: "Wie kommt es, dass so viele Läden plötzlich früher schließen?" "Viele haben Angst vor Vandalismus. Die Bilder von den Ausschreitungen in Genua waren schrecklich. Und jetzt die vielen Polizisten in der Stadt! Wir sind so etwas nicht gewohnt!"</p>

<p>Mir sind die Polizisten gar nicht weiter aufgefallen. Von Hamburg bin ich da ganz anderes gewohnt; selbst kleinste Demos verursachen dort einen größeren Polizeieinsatz als hier. Doch mich interessiert etws anderes: "Und trotzdem haben Sie Ihren Laden offen gehalten?" "Ja." "Warum?" "Wir wollten uns von der Medienhysterie nicht anstecken lassen. Bei uns in Florenz hat Gastfreundschaft Tadition. Viele Touristen besuchen uns. Aber diese Situation ist für uns neu!" Wir verabschieden uns mit dem gegenseitigen Wunsch, dass es weiterhin friedlich bleiben möge - und das Internetcafé offen.</p>

 

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