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Berichte

Das Weltsozialforum in Mumbai - ein guter Start für die Auseinandersetzungen

Dieser Artikel beschreibt die Ergebnisse und die außerordentliche Wichtigkeit des WSF für Attac Japan, die japanischen sozialen Bewegungen und Gewerkschaften und für die Netzwerkbildung in der asiatischen Region

Vielleicht gibt es ein paar Teilnehmer, die die Realität Indiens nicht erfasst haben. Armut überschwemmt die Stadt, die Menschen und das Leben. Die Teilnehmer können schwer ihre Aufmerksamkeit von dieser Realität abwenden. Der "NESCO Ground" (A.d.Ü.: Veranstaltungsort des WSF) ist vielleicht ein Bereich abseits der Realität, aber er ist genauso gut der Platz eines großen Experimentes.

1. Überblick

Mehr als 400 Japaner waren in Mumbai. Vielleicht werden die meisten von ihnen Schwierigkeiten haben, zu entscheiden, woran sie genau teilnahmen: an einem Festival, einem Kampf, einem Treffen, einem Vortrag oder irgendetwas anderem. Wie auch immer, sicher ist, dass sie sich auf dem Weltsozialforum (WSF) wohl gefühlt haben. Für Japaner wird die Teilnahme am WSF das wichtigste gewesen sein, ob sie es vorher kannten oder nicht. So wie sich die Realität für sie darstellt war das WSF in Mumbai der erste Schritt, sie zu ermutigen, sich sozialen Bewegungen anzuschließen. In und um den NESCO Ground waren eine Menge armer Menschen anzutreffen. Aber auf der anderen Seite sahen die japanischen Teilnehmer viele aktive Arme, die sich laut artikulierten, marschierten oder sich versammelten um gegen ihre Situation anzukämpfen. Letztendlich zeigte es sich als so schwer, die Armut in Indien zu mindern, da sie aufgrund der sozialen Struktur besteht.


In Japan berichtete keine andere Zeitung außer der AKAHATA (diese Wort ist in japanisch ein Synonym für die rote Fahne), die von der kommunistischen Partei Japans herausgegeben wird, über das WSF, da alle Medien von der Regierung kontrolliert werden. Japaner, die am WSF teilnahmen, sollten als sehr couragiert oder engagiert angesehen werden.


So weit, sog gut, was bedeutete das WSF nun für die japanischen Teilnehmer? Die meisten von ihnen waren überrascht über Mumbai Resistance (A.d.Ü.: Gegenveranstaltung in Mumbai, zeitgleich zum WSF, die zu militantem Widerstand aufrief), da sie der Charta der Prinzipien des WSF vertrauen. Sehr aktiv waren sie darin, Seminare zu besuchen, Solidarität unter Gleichgesinnten aus anderen Ländern zu suchen und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Insbesondere die APWSL, Asia-Pacific Workers' Solidarity Link, nutzte die Anwesenheit der jeweiligen Kommissionen aus den verschiedenen Ländern der asiatisch-pazifischen Region, um bei persönlichen Treffen erneut gemeinsame Aktionen in dieser Region zu planen. Die APWSL Japan rief andere Kommissionen auf, am WSF an einem Workshop über die Organisierung von weiblichen Arbeiterinnen und ihrer Leitung teilzunehmen. Vier Arbeiterinnen aus Japan, Pakistan, Sri Lanka und Thailand berichteten über die Situation der weiblichen Arbeiterschaft.

Für die meisten japanischen Teilnehmer war, im respektvollsten Sinne, das WSF in Mumbai ein Ort um neues Wissen zu erfahren und vorhandenes zu vertiefen.

2. ATTAC Japan

Attac Japan nahm zum dritten mal am WSF teil. 35 Mitglieder flogen nach Mumbai, und die Veranstaltung brachte gute Ergebnisse für uns.

Der Erfolg unseres Seminars bestand darin, dass es uns die Möglichkeit vor Augen führte, dass Attac Japan eine Brückenfunktion zwischen Gewerkschaften und sozialen Bewegungen in Japan übernehmen könnte.(Ein längerer Bericht ist hier zu finden.)

ATTAC Japan organisierte auf dem WSF außerdem zusammen mit den koreanischen Organisationen KCTU and KoPA eine Versammlung gegen Krieg und die Entsendung von Selbstverteidigungs- Truppen in den Irak. Die 60 Delegierten aus Korea und Japan vermischten sich auf der Versammlung, gaben lautstark in den jeweiligen Sprachen ihren Einstellungen Ausdruck: gegen Krieg, gegen Freihandelsabkommen (engl. FTA - Free Trade Agreement) und gegen die Entsendung von Selbstverteidungskräften (engl. SDF - Self Defence Forces), für Frieden auf der koreanischen Halbinsel.

Am letzte Tag des WSF trafen sich Vertreter von ATTAC Japan, KoPA und zwei japanische Delegierte, die sich für koreanische Belange einsetzen, um nächste Schritte gegen Freihandelsabkommen, WTO und Krieg zu besprechen. Wir beendeten das Treffen mit dem Entschluss, ein Anti-DAVOS Forum für Ostasien in Seoul zu veranstalten, zeitgleich mit dem DAVOS Forum Ende Juni in Seoul.

Mit Sicherheit entwickeln sich die Aktivitäten von Attac Japan weiter und diese Organisation stellt mit ihrem Engagement immer eine interessante Herausforderung für die japanische Gesellschaft dar.

(von Yoko Akimoto, Sekretariat, Attac Japan / Übersetzung aus dem englischen von Petra Buhr, attac.info hometeam Deutschland)

 

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