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Berichte

Erfolgreiches Weltsozialforum in Dakar

Den organisatorischen Mängeln zum Trotz: Das Weltsozialforum in der senegalesischen Hauptstadt Dakar geht als Erfolgsgeschichte zu Ende. Rund 90 000 Menschen aus der ganzen Welt nahmen an dem Forum teil, das besonders von Migranten, Frauen und Bauern geprägt wurde.

(von sda, Neue Zürcher Zeitung)

«Wir sind positiv überrascht von der Mobilisierung der Leute», sagte Taoufik Ben Abdallah, Koordinator des Forums in Senegal, vor den Medien. Es seien doppelt so viele Menschen gekommen, wie erwartet. Einen starken Eindruck am WSF hinterliess Afrika: Teilnehmer aus über 45 Ländern des Kontinents waren angereist.

«Ein Ziel war, dass Afrika über die Missstände des Kontinents sprechen kann», hielt Demba Moussa Dembele fest. Das sei gelungen, sagte der Senegalese, der zum Organisationskomitee des WSF in Afrika gehört. «Dakar ist eine wichtige Etappe für die Entwicklung der sozialen Bewegungen in Afrika», erklärte er. Bis diese so stark seien wie etwa in Südamerika, brauche es aber noch Zeit.

Inspiration aus Ägypten und Tunesien

Als «Glücksfall» für das WSF bezeichneten die Organisatoren die Revolten in Tunesien und Ägypten. Die Geschehnisse in Nordafrika hätten den Leuten etwas Grundlegendes gezeigt, sagte der Tunesier Ben Abdallah: «Wenn die Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen, dann sind sie auch fähig dazu.»

Dass der Funke aus Nordafrika auf weitere Länder überspringen könnte, das zeigten senegalesische Schüler während des WSF: Weil ihnen trotz Abschluss des Gymnasiums wegen Geldmangels und aus Platzgründen kein Zugang zur Universität in Dakar gewährt wird, traten sie am Donnerstag in einen 72-stündigen Hungerstreik. Zuvor hatten sie bei den WSF-Teilnehmern Geld für Wasser gesammelt.

Nach tunesischem Vorbild

Falls die senegalesische Regierung nicht auf den Hungerstreik reagiert, wollen sich die vorwiegend aus armen Bauernfamilien stammenden Schüler nach tunesischem Vorbild in Brand setzen.

Zum Abschluss der WSF in Dakar findet am Freitagnachmittag eine Schlussversammlung aller Teilnehmer statt. Neben einem breiten kulturellen Programm mit Konzerten und Shows werden die wichtigsten Ergebnisse der zwölf thematischen Achsen des Forums vorgestellt.

 

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