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Berichte

US Delegierte auf dem Weltsozialforum

Warum hat das Interesse in der US Bevölkerung so stark zugenommen? Warum kommt jetzt die größte nicht-brasilianische Delegation aus den USA?

(von Soren Ambrose)

Auf dem ersten Weltsozialforum waren vielleicht 100 Delegierte aus den USA. Auf dem zweiten waren es fast 500. In diesem Jahr, in dem die Regierung der USA gegen den Irak droht und viele andere Regierungen und Völker der Welt damit verärgert, stellen wir über 1000 registrierte Delegierte aus den USA in Porto Alegre fest.

Warum hat das Interesse in der US Bevölkerung so stark zugenommen? Warum entsenden nun die USA die größte nicht-brasilianische Delegation? (Im vergangenen Jahr haben sowohl Italien wie Frankreich höhere Zahlen entsandt und Argentinien hatte eine gleich hohe Zahl.)

Von unserer Position als Veranstalter einer der größten US Delegationen ausgehend, können wir nur Vermutungen anstellen. Die Zahlen sind höher als wir sie voraussahen. Wir nehmen an, dass das Folgende ein Teil der Erklärung sein könnte:

1. Für viele Menschen in den USA ist die Bush Regierung so extrem und reaktionär gewesen, dass sie gezwungen wurden sich zu entscheiden, ob sie weiterhin unpolitisch sein wollen. Viele Mensche, die bis daher einfach mit progressiven Meinungen einverstanden waren aber nichts darüber hinaus taten um diese zu vertreten, fühlen sich nun verpflichtet dafür zu sprechen und Opposition zu organisieren. Es ist auch denkbar, dass die Menschen die sich von ihrer Regierung entfremdet fühlen, Bündnisse mit Menschen außerhalb ihres Landes suchen oder neu etablieren.

2. Nachrichten und Erfahrungsberichte von dem Weltsozialforum brauchten Zeit um sich in der Öffentlichkeit und durch das Internet zu verbreiten. Da die Menschen jetzt mehr Wissen über das Forum haben, sind die interessierter zu kommen.

3. Die Globale Gerechtigkeitsbewegung in den USA hat nicht so stark vom 11. September Abbruch erlitten, wie viele befürchtet hatten; ihre Schwungkraft ist zurück und führte möglicherweise viele dazu internationale Treffen wie das WSF zu besuchen.

4. Die Wirtschaft der USA hat sich verschlechtert, besonders für die Menschen die schon am unteren Ende der Wirtschaftsleiter leben. Diese Tatsache ermutigte sehr viel mehr Menschen darüber lernen zu wollen warum sie ihre Arbeit verloren haben und an sozialen Bewegungen für Gerechtigkeit teilzunehmen.

Die Delegation der Basisgruppe Globale Gerechtigkeit aus den USA brachte ca. 100 Aktivisten vom ganzen Lande zum WSF 2003. Sie sind in erster Linie Basisgemeindeaktivisten, die alles versuchen um politische Macht aufzubauen. Einige richten ihre Arbeit auf Umweltprobleme in ihrem Gebiet, andere auf Arbeitsrechtskämpfe oder Einwandererprobleme. Was sie alle verbindet ist eine Verpflichtung zum Prinzip, dass sie beginnen müssen zu verstehen wo sie und die Regierung der USA sich im globalen Wirtschaftssystem einfügen. Dann wird die Verantwortung von US. Aktivisten, die gegen eine Regierung aktiv werden, welche weltweit mit ihrer politischen und ökonomischen Macht andere weiter unterdrückt, so hoffen wir, zu einem natürlichen, integrierten Bestandteil der Aktivistenarbeit.

 

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