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Berichte

Stress bei der offiziellen Eroeffnung - Lula auf dem WSF - MST zur Situation nach den Wahlen - Antikriegsmobilisierung als Thema

(von alegra)

Bei der gestrigen (23. Januar) Eroeffnung des dritten Weltsozialforums in den Raeumlichkeiten der Universitaet PUC gab es massiven Aerger, als Leute von draussen die Rede des neuen rechten Gorvernadors des Bundesstaats Rio Grande do Sul Rigotto (verantwortlich fuer die grosse Polizeipraesenz auf Forum und Jugendcamp) stoerten und Zugang zum Saal verlangten. Im vergangenen Jahr fand die Eroeffnung noch vor zehntausenden von Leuten im Freien statt. Ein paar huntert BuhruferInnen sind wohl noch besser als ein paar zehntausend...

Heute (24. Januar) war der erste Tag, an dem Workshops, Seminare, Konferenzen etc. stattfanden. Die gedruckten Programme waren am Vormittag immer noch nicht fertig, inzwischen wurden sie verteilt, allerdings nur in portugiesischer Sprache und vorerst nur fuer Delegierte. Ueberhaupt zieht sich die unsaegliche Spaltung in Delegierte und "Ouvintes" (HoererInnen) auch in diesem Jahr durch das Forum. Die grossen Konferenzen stehen auch in diesem Jahr nur Delegierten offen.

Einer der Hoehepunkte des Tages war der Auftritt des neu gewaehlten brasilianischen Praesidenten Lula. Vor zehntausenden von Leuten rechtfertigte er sich (angesichts von "Fica" Fica!" - "Bleib hier! Bleib hier" - Sprechchoeren) fuer seine Entscheidung, nicht nur nach Porto Alegre, sondern auch nach Davos zu fahren. Dort moechte er gegen den Irakkrieg eintreten und eine neue Weltwirtschaftsordnung fordern. Mal sehen was daraus wird. Die "Ole ole ole ola Lula Lula"-Begeisterung von riesigen Menschenmassen ist etwas gewoehnungsbeduerftig.

Am Nachmittag hatte der bekannteste Sprecher der brasilianischen Landlosenbewegung MST, João Pedro Stedile, auf einer Konferenz zum Thema Land zur Rolle des MST in der neuen Situation nach dem Regierungswechsel Stellung genommen. Manche meinten, dass MST jetzt an der Regierung sei, dem sei aber nicht so: MST werde weiter ArbeiterInnen mobilisieren, organisieren und Land besetzten - nicht um Lulas Regierung anzugreifen, sondern um ihr beim Regieren zu helfen. Das ist deswegen bemerkenswert, weil viele eine zunaechst zurueckhaltende und abwartende Haltung des MST erwartet hatten.

Ansonsten zieht sich das Thema Krieg und Antikriegsmobilsierung durch das die kleinen und grossen Veranstaltungen des Forums - mit dem Irakkrieg als "groteskestes Symbol IHRER Globalisierung und dem Widerstand dagegen als maechtigstem Symbol UNSERER Globalisierung", wie es Nicole Bullard von Focus on the Global South auf einer anderen Konferenz ausdrueckte.

 

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