BerichteEine andere Welt ist notwendig Das Weltsozialforum in Mexiko-Stadt kämpft mit seinem Bedeutungsverlust
(von Moritz Osswald, neues deutschland) Bei der Auftaktdemonstration in Mexiko-Stadt wird das Motto des Weltsozialforums verkündet: Otro mundo es posible eine andere Welt ist möglich. Foto: Moritz Osswald Wenig später dann doch: die ersten Banner in rosa Farbe, Erleichterung. Das Weltsozialforum (WSF) 2022 wird heute also doch eröffnet. Seit über 20 Jahren wirkt das Weltsozialforum als Gegenwicht zum Weltwirtschaftsforum in Davos. Idealistische Treffen, die die Vernetzung von Aktivist*innen ermöglichen, Nationen zusammenbringen, die Probleme beim Namen nennen. Der Minimalkonsens ist dabei immer ein »So geht es nicht weiter!« - wobei die David-gegen-Goliath-Metapher schnell in den Sinn kommt. Über das WSF wird verhältnismäßig weniger und kürzer berichtet. Dass es keine zentrale Pressestelle gibt und meist jede Gruppierung nur für sich spricht, spielt dabei auch eine Rolle. Die offizielle Erklärung des diesjährigen Forums findet dennoch klare Worte: Wir durchleben zurzeit eine »schwerwiegende zivilisatorische Krise«. An Optimismus fehlt es den Anhänger*innen jedoch nicht: Vorbei am Palast der Schönen Künste im Zentrum von Mexiko-Stadt wird lautstark das Motto des WSFs verkündet: Otro mundo es posible - eine andere Welt ist möglich. Das ursprüngliche Anliegen, für das das WSF einst gegründet wurde, sei auch heute noch gültig: »Der Kampf gegen ein kapitalistisches System, in dem sich einige wenige auf Kosten der Mehrheit bereichern.« 15 000 Teilnehmer*innen werden erwartet, was nach der Auftaktveranstaltung als ziemlich optimistisch gesehen werden kann. |
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